Weihnachten
2009
Betrachtungen
über die
Theateraufführung
der TSV Theaterbühne Triftern


Verfasst von Therese Erber als Dankeschön für die vergnüglichen Stunden, die uns die
Theatergruppe mit ihrem Können bereitet hat und die herzliche Aufnahme bei jedem
gemütlichen Beisammensein.
Betrachtungen über das Theaterstück

„Amerikaner mit Zuckerguss“


Mittsommernacht, Berndlberg Nord,
was da in einem Kopf rumort,
dreht sich um die Theaterbühne
und plötzlich fängt eine Lawine
zu rollen an und weil es eilt,
wern alle Rollen gleich verteilt,
und oa Lawinerl des rollt stur
pfeilgrad auf d’Erber-Werkstatt zua.

In Reiners Top-Theaterwelt
wern nur lustige Stückl g’späid.
Der Titel desmoi, der war g’läng,
der tät mir, hab i gmoant, net legn.
Denn süasse Ami, ja pfui Teifi,
da kriagt ma anfangs seine Zweife.

Aber schon nach dem ersten Akt
Hat ma glei g’spannt, des wird a Gaudi,
a zünftige, oft a a laute
und scho hot oan de Neugier packt.

Drei Gendarm, de dean fast bitten,
dass in des Kaff a Räuber kimmt,
den ma dann in Gewahrsam nimmt.
Sie ham unendlich drunter g’litten.

Der Werner Schulz, der spuit den Ade,
sei’ Hirn, vom Nixdoa schlaft scho ei,
wenn man was fragt, sagt er „ O mei,
vom Alter kanns ja no net sei,
mei Nam’ foit ma scho nimmer ei.
Wennst so gach fragst, dann kimmt’s ma vor,
als hoassat i heit Isidor!“

Den Z’woatn späit der Schraml Werner,
mei liaba, von dem kannst was lerna.
A Protokoll schreim wär sei Weda,
Maschin’ schreim kann ja net a Jeda.
Es is a Kreuz, bei aller Liebe,
in Bayern gibt’s halt koane Diebe

Dann Nummer drei, der is Erfinder,
der Vitus, das is ein Genie,
a gscheider Mensch langweilt se nie,
dass der was kann, des spannt a Blinder.
Er wollt uns dann glei’ was beweisen,
baut Heizungen in Bügeleisen,
denn so was mecht doch koa Frau missen,
doch leider hot ses dann glei z’rissen
.
Der Zenzi, dera g’hert des Haus,
regiert, reckt ihran Bus’n raus,
wenns sein muaß, schreit de olle nieder
und handelt schwarz mit Oa und Mieder.

Zehn Jahr lang war des Agerl Braut,
dann hats dem Vitus nimmer traut,
nimmt se an Muck, weils dann ganz g’schwind
a oan für d’Schäferstündchen find’t.

Der Muck kann den Graf Pfuhl net leiden,
der laßt’n seine Schaf net weiden
auf seine Wies’n, der is bläd
und weil der Graf des net versteht,
hot er den g’watscht, scho mit am Schwung
und wachsender Begeisterung.

Vom Schwarzhandel hot d’Bertl g’lebt,
d’Uhrn san am Oberschenkel g’klebt,
ausgschaut hots ziemlich unscheinbar,
obwohls a hübsch a g’feite war.
I glaub, sie hot net vui verkauft,
wenn ma wie sie umananderlauft
und a wenig ausschaut wia a Hexe,
wirkt a koa Oberschenkel sexy!

Der Gansl Opa mit sei’m Tick
Hat d’Ami und a d’Russn dick,
gibt überoi sein Senf dazua
(irgendwie lasst mir der koa Ruah).
Dann hob i’s g’wußt, der sehgt wem gleich!
Da sitzt vor am ganz kloaner Teich

Vor’m Haus vom Niederhammer Wiggerl
A Zwergerl auf am kloana Brückerl.
„Dem sehgt er gleich wia obag’rissn,
so richtig liab, direkt zum Küssn!
Der Postbot’, der kennt seine Leid’,
woaß über jeden Briaf Bescheid,
meistens kennt er scho an der Schrift,
was den Betreffenden jetzt trifft.
Vom Inhalt liest er jede Seitn,
so kann er d’Leid sche vorbereit’n,
weil de oft dermaßn daschreckan,
dass olle Viere von sich reckan.

Es hot a no an Hamsterer gem,
wia’s domois war im richtigen Lem.
Der Reiner, Macher von dem Ganzen
Mag sich in kloane Roll’n verschanzen.
Für große Roll’n bleibt eahm koa Zeit,
seine Top-Spieler san sei Freid.

Dann wirft auf oamoi a blonds Engerl
Ois durchanand, net bloß a wengerl.
Wenn ma so ausschaut wia de Eve,
wer’n alle Männer schnell aktiv.
Der Vitus überdenkt sei Lem,
er is ganz krank, im Hirn plem-plem.
De Eve wär hoit sei’ Paradies
Und weils bei ihr genauso is,
is des der Agnes sehr sehr recht,
weil’s den Muck eh vui liaber mecht.

Am End vom Stück wird’s ganz verruckt,
ein Ami-Major foit ruck.zuck
in seine Muttersprache z’ruck
und endlich merkt dann a die Zenz,
des war der Schwester ihra Stenz.
Damals lasst de ois liegn und steh
Und roast mit dem nach Übersee.

Tatsächlich kimmt dann no Brunhilde
(ehedem wars a wenig a Wilde)
Die Mama von der blonden Eve,
vom Major d’Frau, sehr attraktiv,
so hat die Lage sich entspannt,
vorbei der ganze Durcheinand.

Der Zenz, der oidn Grantlerin,
ihr Leben kriagt endlich wieder Sinn
und wias dann spannt, sie is die Tante
von dera Eve, is’s nimmer grante.
Die Lechner Christl, wia mas kennt,
war voll in ihrem Element.

Oan Spieler hams in d’Eckn g’stellt,
als wär er von a anderen Welt,
und i, sein allergrößter Fan
sehg den black Jack im Abseits stehn
als Wachmann für den Major Becker,
er darf sich weder rührn noch strecka,
muaß zuaschaun, wia de fesche Eve
dem Vitus in die Arme lief.
Mei, bei der ihrem Temperament,
wißat ma nia, wia so was end’t.

Vielleicht möchtats ja eh an Neia,
ihr Mann (farbloser Niederbayer),
der könnt’s mi’m Jack gar nia aufnehma,
der Deifi könnt auf Stelzn kemma,
foiat d’Entscheidung no so schwer,
den gebat d’ Eve gar nia mehr her.
I glaub, der Schachtner wollt des net,
dass d’ Eve dann auf’n Jack losgeht.
Vergleichsweis warn de andern blaß,
des war vom Reiner Rassenhass.

Wia in Amerika Obama
hod a der Jack a weiße Mama,
sei’ Englisch war net hasenrein,
er könnt a halber Bayer sein.

In Washington und net nur dort
Ham Minderheiten s’letzt Wort.
Der Jack erfasst mit einem Blick
Den Wirrwarr von dem ganzen Stück,
drum lässt d’Regie den letzten Gag
dem GI sogn, dem schwarzen Jack.

Ja, und was sagt mei’ Freund, der Jack?
Ja verreck!